Vorstellung einiger Nachkommen von Eugen Groth
In diesem Blog werden Eugen Groth (Eine Kopie des Jüngsten Gerichts von Memling) und einige seiner Nachkommen vorgestellt. Wie es mit der Namensgebung zu seiner Zeit war und insbesondere, weil er mehr Töchter hatte als Söhne, kamen nach und nach andere Namen ins Spiel, von ihnen werden aber nur wenige aufgegriffen.
Zunächst ist seine jüngste Tochter Anna zu nennen, Berufsschuldirektorin in Danzig.
Dann sein Sohn Hugo, der als Vermessungsrat und als Heimatforscher in Mühlhausen wirkte.
Dann sein Enkel Dipl. Ing. für Statik Heinrich Groth in Brunsbüttel, der als erster einen Tunnel unter dem Nord-Ostseekanal in Brunsbüttel vorschlug, wo später die Hochbrücke gebaut wurde. 1984 seine Autobiographie (maschinenschriftlich 248 S.) herausbrachte.
Darauf Eugens Urenkelin Elisabeth, die unter dem Pseudonym Marga Groth Lieder zum Thema Umweltschutz geschrieben hat, und sein Urenkel Helmut, der vor allem Texte zur Kommunalpolitik und Predigten veröffentlicht hat.
Hugos Tochter Luise Groth verfasste 1945 einen Lebenslauf
Wendehausen, 16.5.1945
Lebenslauf der Luise Groth
Ich, Luise Groth, evangelischen Bekenntnisses, wurde am 10.2.1901 als Tochter des Vermessungsrates Hugo Groth in Münster in Westfalen geboren. Meine Schulzeit verbrachte ich von Ostern 1907-1908 in der evangelischen Volksschule in Olpe im Sauerland und von Ostern 1908-1917 in Mühlhausen in Thüringen, wo ich zwei Jahre die damalige Bürger-schule und anschließend das städtische Lyzeum besuchte (Ostern 1917 - Ostern 1918 ). Ostern 1917 erhielt ich das Abschlusszeugnis 1. Klasse. Von Ostern 1918-19 besuchte ich die Frauenschule des städtischen Lyzeums Essen, erhielt nach einjährigem Besuch des Turnkurses Ostern 1920 die Befähigung zur Anstellung als Tutn- und Schwimmlehrerinund nach einjjährigem Besuch des Handarbeitlehrerinnenkursus die Fähigkeit, die gewerblichen Handarbeiten zu unterrichten.
Von Ostern 1921-22 besuchte ich das Hauswirtschaftslehrerinnenseminar der städtischen Handels- und Gewerbeschule für Mädchen zu Kassel und legte 1922 die Prüfung in der Hauswirtschaftskunde alb. Seit dem 1. April 1922 war ich ununterbrochen bis 1929 im Schuldienst tätig, zunächst an Volks- und Mittelschulen in Kassel bis15.9.1929. Von 16.9.1923 bis 25.10.1925 an der städtischen Berufsschule in Mühlhausen in Thüringen, anschließend bis 31.3.1929 am städtischen Lyzeum in Mühlhausen. Am 1.3.1929 erhielt ich die Befähigung zur endgültigen Anstellung. Von Ostern 1929 bis Januar 1945 war ich in Görlitz an der 9. Gemeindeschule tätig. Nachdem dort alle Schulen anderweitig belegt waren, wurde ich bei der Stadtverwaltung mit Hilfsarbeiten beschäftigt und zuletzt beurlaubt. Am 23.2.1945 verließ ich als Flüchtling die Stadt Görlitz auf dem noch einzig möglichen Wege über Zwickau und kam am 26.2.1945 in Wendehausen bei meinem Vater an. Während des Krieges unterrichtete ich auch in den untersten drei Schuljahren in allen Fächern und musste 1940 1/2 Jahr einen Lehrer auf dem Lande vertreten. Ich hoffe bei Aufnahme des Schulunterrichts bald wieder in meinem Berufe arbeiten zu können.
Ihr Neffe Hartfrid Neeße ergänzt: "[...] sie war ab1946 in Treffurt an der Schule als Handarbeitslehrerin tätig. Sie wohnte beim Rechtsanwalt Schmidt gegenüber der Post mit einer Frau Weigel aus dem Sudetenland in der oberen Etage. Dort zogen wir 1947 ebenfalls noch dazu und lebten mit 3 Parteien in den 3 Zimmern. 1953 zogen wir nach Eisenach und machten damit Platz für Hugo Groth, der bis zum Tod 1972 bei ihr wohnte und von ihr gepflegt wurde. Sie selbst hat ihren Schuldienst wohl bis zu Rente 1961 wohl noch geschafft, da bin ich mir aber nicht ganz sicher. Tante Luise ist nach seinem Tod noch eine Weile in Treffurt geblieben und ist dann nach Meiningen nicht zu unserer Mutter, sondern ins Pflegeheim gezogen. Dort ist sie dann am 20.03.1988 gestorben."
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